Einsendungen und Ressourcen aus der Ideenphase

In der ersten Phase des Leitbildprozesses ging es darum, Ideen, Anregungen und Ziele der Stadtverwaltung sowie der Bürgerinnen und Bürger der Stadt zu sammeln.

Dazu wurden zum Beispiel diese Dokumente ausgewertet:

Die ausführende Agentur complan Kommunalberatung GmbH hat außerdem vertiefende Gespräche mit verschiedenen Abteilungen und Fachgruppen der Stadtverwaltung geführt, um Schwerpunkte der Verwaltungstätigkeit ausfindig zu machen.

Herzstück der Ideenphase waren jedoch über 750 Einsendungen sowohl von Bürgerinnen und Bürgern als auch von Vereinigungen wie zum Beispiel Beiräten und politischen Vertretern. Im Zeitraum von insgesamt einem Jahr und elf Monaten wurden Anregungen und Ideen über ein Kontaktformular auf dieser Website, über die Profile der Stadt in den sozialen Medien, über Postkarten, per E-Mail, über Formulare an Schulen und auf Veranstaltungen eingesammelt, gebündelt und anschließend ausgewertet.

Welche Ideen sind eingegangen?

Bürger/in
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Meine Vision für unsere Stadt 2035
Ich wünsche mir für unsere Stadt, dass sie den Mut findet, visionäre Entscheidungen zu treffen.
Die Klimakatastrophe ist eine Bedrohung für unser aller Wohlergehen. Es steht tatsächlich alles auf dem Spiel: unsere Ernährung, unsere Gesundheit, unsere Infrastruktur, unser Wohlstand. Es sind unsere Lebensgrundlagen, die durch die beispiellos rasche Erhitzung der Erdatmosphäre bedroht sind. Die Flut-Ereignisse im letzten Jahr im Ahrtal und im Ruhrgebiet, und die nun schon das vierte Jahr andauernde extreme Dürre im Land Brandenburg sind nur der Vorgeschmack dessen, was uns erwartet. Wenn wir nicht handeln, werden uns solche Katastrophen immer öfter heimsuchen. Massive Ernteausfälle, sengende Hitze, sintflutartiger Regen, großflächiges Absterben unserer Wälder, Gebäudeschäden durch sinkendes Grundwasser erwarten uns, wenn wir nicht handeln. Denn die wissenschaftlichen Erkenntnisse sind eindeutig, es sind die menschlichen Treibhausgas-Emissionen, die die Klimakatastrophe verursachen. Es bleiben nur wenige Jahre, diese Emissionen, vor allem CO_2 aus der Verbrennung fossiler Energieträger, zu beenden. Wir haben gleich nebenan mit dem PIK in Potsdam dazu die beste Expertise, die wir uns wünschen können.
Wenn wir also gute Lebensbedingungen für uns, unsere Kinder und Enkel erhalten wollen, müssen wir unser Leben umkrempeln. Graduelle, vorsichtige Änderungen werden nicht ausreichen: wir müssen innerhalb weniger Jahre alle unsere Aktivitäten klimaneutral machen. Unseren fairen Anteil an den global noch möglichen CO_2-Emissionen haben wir bis auf einen kümmerlichen Rest verbraucht. Diese wissenschaftlich fundierten Fakten, die schon seit Jahren vorliegen, werden weiterhin von Politik, den Leitmedien und der breiten Öffentlichkeit ignoriert.
Als Stadt Brandenburg müssen wir diesen grundlegenden Wandel unserer Wirtschaftsweise aktiv gestalten und agieren statt zu reagieren. Wir müssen dafür den Mut finden, bisherige Vorgehens- und Denkweisen auf den Prüfstand zu stellen und auch zunächst unpopulär scheinende Maßnahmen anzugehen.
Dass ein solcher Mut belohnt wird, zeigt sich besonders am Thema Straßenverkehr. Noch vor jeder Einrichtung einer Fußgängerzone haben Einzelhandel und autoaffine Bürger:innen Zeter und Mordio geschrien. Nur wenige Wochen und Monate nach Einführung möchte dann keine:r mehr den Durchgangsverkehr zurück. Vor jeder baubedingten Straßensperrung wird das KFZ-Verkehrschaos an die Wand gemalt, das dann aber ausbleibt. Wenn Straßen und Plätze wieder zu Orten werden, auf denen sich das Leben abspielen kann, wenn Straßen mehr Grün bekommen, und keine Mauer aus abgestellten KFZ den Blick und den Weg versperrt, gewinnen alle. Weniger schwere Unfälle, weniger Lärm, weniger Schadstoffe, weniger CO_2-Emissionen. Wir haben ideale Bedingungen für eine menschen- statt autofreundliche Stadt: flach und mit kurzen Wegen, die gut zu Fuß oder mit dem Rad zurückgelegt werden können, wenn die permanente Gefahr durch den Autoverkehr endet. Straßenbahn- und Busnetz für diejenigen, die sich nicht aus eigener Kraft fortbewegen wollen oder können.
Autoverkehr ist wie Wasser: wenn er nicht kanalisiert wird, ihm keine Grenzen gesetzt werden, verbreitet er sich unaufhaltsam und durchtränkt die ganze Stadt. Das ist der aktuelle Stand. Wir brauchen mutige Entscheidungen für eine menschenfreundliche und prosperierende Stadt. Ganz konkret: Alle aktuellen und künftigen Straßenbau-Vorhaben müssen den Vorrang des Autoverkehrs beenden. Stadtbusse und Straßenbahnen sollen häufiger fahren und Ortsteile besser anbinden. PlusBus-Linien nach Ziesar, Ketzin und Nauen. Die Stadt bietet Carsharing an, damit das Auto in Privatbesitz unnötig wird. Altstadt, Neustadt und Dominsel vom KFZ-Durchgangsverkehr befreien, ebenso andere Stadtteilzentren. Die Steinstraße soll Fußgängerzone werden.

#nachhaltig#wirtschaft#mobilität

Bürger/in
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- fahrradfreundlich: Das Fahrrad sollte Vorrang vor den Autoverkehr haben. Allein der Stadt ring und die Innenstadt sind komplett fahrradunffeundlich
- Autofreie Innenstadt: speziell die Steinstraße
- Ansiedlung von Industrie
- moderne Brücken und einen sanierten Stadtring
- ausreichend Kindergärten und Schulen
- gute Arztinfrastruktur: ausreichend Ärzte, welche neue Patienten auch noch aufnehmen und zeitnahe Terminvergabe

#mobilität#familie#wirtschaft

Bürger/in
Online-Formular

1. Entschuldung: Die Stadt soll die WoBra privatisieren - mit Auflagen: a) keine Veräußerung von Grundstücken, sondern von Erbbaurechten b) Belegungsrechte für va. 10 % der Wohnungen für bedürftige und kinderreiche Familien - Miethöhe 25 % unterhalb der ortsübl. Miete für
mittlere Lagen sowie c) Mindestquote für Dach- und Fassadenbegrünung d) Mindestquote für Mietergärten.
2. Entschuldung: Die Stadt soll den stadteigenen Forst privatisieren - mit Ausnahmen: Naturschutzgebiete und - verdachtsgebiete, stadtnahe Erholungsflächen und Auflagen: Unterhalt eines verkehrssicheren Netzes von Wanderwegen, Infotafeln, Mindestquote Mischwald und „Urwald“ etc.
3. Entschuldung: Die Stadt soll die Strom- und Gasversorgung privatisieren (Grundstücke nur als Erbbaurechte mit vertragsstarfebewehrten Auflkagen)
4. Innenstadt: Aufwertung Molkenmarkt: elliptischer Senkgarten mit Springbrunnen am Tiefpunkt, und umgeleiteter Verkehr von und zur Dominsel, Verpachtung von neu zu errichetendem Café-Pavillons
5. Kultur: Stadt soll in der Innenstadt an mehreren, zentralen Standorten Mediatheken mit Öffnungszeiten bis 22:00 Uhr unterhalten mit Volkshochschul- und Musikkursen, -werkstätten, Probenräumen mit Tainingsangeboten, alle Preise subventioniert.
6. Verkehr in der Innenstadt: Keine parkenden Autos an den Straßen, aber tageslicht-belichtete Parkhäuser mit mäßigen Parkuhr-Gebühren und bewachte und bedachte Fahrrad-Stellplätze mit kurzen Fußwegen zu allen Zieladressen der Innenstadt
7. Energie-Autarkie: beginnend in den Stadtrandlagen Initiierung von kleinteiligen, stadtteilbezogenen Luft- , Wasser- und Solarstrom-Genossenschaften. Die Stadt stellt die notwendiegerweise stadteigenen Flächen (z.B. Bahnhof, Rathaus) zur Verfügung.
8. Stadtplanung: Aufgabe des Zentralfriedhofs und Bildung einer neuen, breiten grünen und kreuzungsfreien Achse vom Bahnhof via ehemaliger Zentralfriedhof, Paulikloster, Neustadt, Humboldhain bis Marienberg. Paulikloster wird eines von mehreren Kultur- und Begegnungszentren. Entwicklung dieses Grünzugs zum „Central Park“ mit anspruchsvoller gärtnerischer Gestaltung. Zur Verminderung der Pflegekosten befristete Vergabe von einzelnen (nicht allen) Flächen an initiierte Vereine von Anliegern mit bestimmten stadtdienlichen Auflagen
9. Wirtschaft: Schul- und hochschulnahe stadteigene Labore mit Trainerbetreuung für naturwissenschaftlich und IT- Interessierte
10. Wirtschaft: Autobahnzubringer für Kirchmöser und Plaue
11. Wirtschaft: Entwicklung des Kultur-, Denkmalschutz- und Natur-orientierten Kurzzeit-Tourismus

#mobilität#wirtschaft#tourismus