Leitbild-Entwurf

Der Leitbild-Entwurf ist da!

Aus der bisherigen Bürgerbeteiligung mit der Einsendung von Ideen (Phase 1) und den Stadt-Dialogen (Phase 2) ist folgender Leitbild-Entwurf entstanden:

Vom 6. Februar bis zum 4. März 2023 haben wir hierzu Ihre Kommentare entgegengenommen.

Die Kommentare und Anpassungsideen werden zusammengefasst und der finale Leitbild-Text zusammen mit einer Dokumentation von Hinweisen der Stadtverordnetenversammlung übergeben. Im nächsten Schritt entscheidet die SVV über den Leitbild-Entwurf.

Eingegangene Kommentare zum Leitbild-Entwurf

Bürger/in
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Der Leitbildentwurf ist nicht in Zusammenarbeit mit den BürgerInnen entstanden. Diese wurden zwar gehört, aber deren Wünsche und Bedürfnisse werden im Leitbild wenig bis gar nicht umgesetzt. Die BürgerInnen sich eine grüne, autofreie Innenstadt, in der sie das Fahrrad und den ÖPNV nutzen können. Im Leitbild erscheint dies jedoch leider nur am Rande bzw. gar nicht. In der ganzen Welt werden die Ressourcen knapp, werden die Menschen alt und sind auf den ÖPNV sowie barrierefreie (nicht barrierearme, das gibt es nämlich gar nicht. Entweder es ist eine Barriere da oder es ist keine da, also barrierefrei oder eben nicht) Innenstädte angewiesen. Wir, die BürgerInnen, wünschen es uns explizit. Seien Sie mutig, gehen Sie diesen Weg voran. Tun Sie es nicht für sich, sondern für diejenigen Menschen, die im Jahr 2035 unser Erbe tragen werden, diejenigen die heute noch Kinder sind und keine Stimme haben; für diejenigen, die 2035 60+ sein und in der Überzahl sein werden.
Dieser Leitbild-Entwurf liest sich wie ein Entwurf, der komplett im Planungsbüro entstanden ist, die Meinung der BürgerInnen nur als Alibi nutzt, siehe hier die Analyse des Entwurfs:
https://jimdo-storage.global.ssl.fastly.net/file/01a5d28b-e354-44ee-9c91-c16b9e0461b4/20230216_Bewertung%20des%20Leitbildentwurfes.pdf
Ich hatte mich gefreut, dass mich endlich mal jemand fragt wie ich mir meine Zukunft hier vorstelle und bin maßlos enttäuscht, da wir BürgerInnen nicht gehört wurden. Jetzt aktuell sollen unsere Kinder an der Jugendumfrage teilnehmen. Nur frage ich mich, ob das nicht auch umsonst ist.
Änderungswünsche für Strahlkraft in der Hauptstadtregion: mehr ÖPNV in der Stadt, eine fahrradfreundlichere, grünere Stadt
Änderungswünsche für Zusammenleben gestalten: mehr ÖPNV in der Stadt, eine fahrradfreundlichere, grünere Stadt
Änderungswünsche für Stadt der Zukunft: mehr ÖPNV in der Stadt, eine fahrradfreundlichere, grünere Stadt

Strahlkraft in der HauptstadtregionStadt der ZukunftZusammenleben gestalten

Bürger/in
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Als Mitglied einer privaten carsharing-Initiative in Brandenburg an der Havel möchte ich mich auch in die Entwicklung des Leitbildes für unsere Stadt einbringen. Mittlerweile hat sich ein stabiler Initiativkreis gefunden, wir nutzen das private carsharing-Modell aktiv und regelmäßig kommen mehr Interessenten hinzu. Carsharing Angebote tragen zur Entlastung der Umwelt und zum Klimaschutz bei, geben Flächen, des ruhenden Verkehrs frei (ein carsharing-Auto ersetzt bis zu 20 private Autos), tragen zum Aufbau eines bürgerlichen Netzwerkes bei.
Wie sehe ich unsere carsharing-Initiative im Hinblick auf unsere Stadtentwicklung im Jahr 2035?
- carsharing ist ein rege genutztes Angebot und fest in das Mobiltätskonzept der Stadt integriert
- die Stadt ermutigt die Bürger*innen carsharing zu nutzen und macht selbst zum Beispiel in der Presse/ homepage, mit Vorträgen Werbung für das carsharing-Modell
- die Stadt stellt carsharing-Parkplätze im öffentlichen Raum zur Verfügung
- die Stadt stellt ein digitales Buchungssystem zur Verfügung
- die Stadt unterstützt die Bürger*innen finanziell für das Einbringen ihres privaten Fahrzeugs in die carsharing-
Initiative
Ich vermisse in dem Leitbildentwurf das Eingehen auf das Thema Mobilität, ÖPNV

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Bürger/in
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Hmm, mit Verlaub, aber ich finde das Leitbild enttäuschend. Die Dialog-Workshops waren so vielversprechend, da waren so tolle Ideen, Gedanken und Inspirationen dabei (das hat aber möglicherweise auch meine Erwartungen gesteigert).

Das Leitbild als Ergebnis ist in meinen Augen eine oberflächliche Zusammenstellung von inhaltsarmen Worthülsen geworden. Ich kann da nicht herauslesen, was die Stadt bis 2035 wirklich anders und besser machen möchte.

Brandenburg an der Havel hat mit seiner Lage, dem vielen Wasser und der Natur, der Uni und der Bausubstanz wirklich das Potential eine besondere Stadt zu sein, die sich von anderen Städten positiv absetzt. Warum ist Brandenburg heute nur Mittelfeld? Weil die Stadt keine mutigen Ideen hat, sondern sich durchschnittlich irgendwie durchwurstelt, keine Entwicklungsschwerpunkte setzt, die Brandenburg von anderen Städten unterscheidbar macht.

Das Leitbild schreibt dieses Durchwursteln leider fest, es enthält keine mutigen Ideen oder Visionen.
Sorry, aber was als Tiger lossprang, ist als Bettvorleger gelandet. Schade!

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Bürger/in
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Sehr geehrte Damen und Herren, mein Name ist [Name aus datenschutzrechtlichen Gründen entfernt], ich bin in der historischen Altstadt geboren worden und lebe seitdem in der Plauer Straße.
Ich möchte an dieser Stelle einige Ideen zum Leitbild 2035 einbringen, denn diese meine Heimatstadt liegt mir sehr am Herzen.
Die gesamte öffentliche Diskussion zur Zukunft unserer Stadt begrüße ich sehr, nur wünsche ich mir, dass die Ergebnisse dieser breiten Diskussion ihren Niederschlag in den zu erarbeitenden bzw. zu überarbeitenden Konzepten finden und eine turnusmäßige Rechenschaft (1xjährlich stets zum festen Termin) zu deren Umsetzung durch die Stadtverwaltung öffentlich erfolgt. Das wäre eine gute Basis für die weitere Zusammenarbeit mit der Verwaltung und würde deren Akzeptanz in der Bevölkerung fördern, die sich weiter mitgenommen fühlt.
An dieser Stelle möchte ich doch noch einige Vorschläge zum Leitbild machen, auch auf die Gefahr, dass diese eventuell schon existieren:

Zur Strahlkraft in der Hauptstadtregion
Die beste Möglichkeit diese zu erhöhen ergibt sich aus der Umsetzung der Ideen und Vorschläge gepaart mit einem aktiven touristischen (Wasser, Historie, Kultur, Baudenkmale) und innerstädtischem Marketing. Dabei sollte die Zusammenarbeit mit allen Ortsteilen kontinuierlich und konsequent gestaltet werden.

Zusammenleben gestalten
Die Verbesserung der Aufenthaltsqualität durch
- Sicherheit im öffentlichen Verkehrsraum durch Barrierefreiheit, Gestaltung der Straßen mit Radwegen bzw. wo das nicht möglich ist (historische Stadtkerne) den Straßenaufbau so gestalten wie er gerade in der Plauer Straße hergestellt wird. Wenn dann die Festlegung des Tempo 30 oder 20 Km/h in den historischen Stadtkernen und in den Wohngebieten diese, hauptsächlich in den als Durchfahrt genutzten Straßen, intensiv kontrolliert und geahndet wird, ist das ein guter Beitrag zur Sicherheit.
- durch sofortige Beseitigung aller Schmierereien an den Hauswänden. Eventuell könnte quartiersbezogen organisiert werden, diese Abartigkeiten zu beseitigen.
- in den Parks und Grünanlagen die Zahl der Parkmöbel (Bänke, Abfallbehälter) erhöhen und gefällte Bäume schnellstens nachpflanzen. Die Magdeburger Landstraße wartet seit dem Ausbau zur 4spurigen Straße auf eine Neubepflanzung, wäre doch gut fürs Klima.

Stadt der Zukunft
Ideen für die Zukunft
- Baulückenbeseitigung in der Innenstadt
- den Gewerbeleerstand in der Innenstadt durch Marketing und Werbung in Kreisen bildender Künstler oder an Kunsthochschulen beseitigen
- mit Hilfe namhafter Krankenkassen unser Schwimmbad im Wohlfahrtsforum zum Rehaschwimmen nutzen und keine Wohnungen reinquälen. Würde in die Stadt passen mit seinen renommierten Kliniken und der Medizinischen Hochschule.
-Ausbau und Verbesserung des ÖPNV durch Erweiterung des Gleisnetzes der Straßenbahn. Die zu schnell abgebaute Strecke nach Kirchmöser wieder aktivieren. Verstärkung der alten Plauer Brücke nur für die Straßen bahn. In Kirchmöser wird sich der Tourismus weiter entwickeln. Neubau anderer Strecken sollte man diskutieren.
Kämpfen um die Reaktivierung der Bahnstrecke nach Belzig, sie führt ein langes Stück auf städtischem Gebiet.
Die Verlegung der Bahnstrecke vom Altstädtischem Bahnhof zum Hauptbahnhof auf die in den 50er Jahren geplante Trasse (noch vorhanden) würde den Weg verkürzen (der Bahnübergang am Schlachthof entfiele) und an der Eisenbahnüberführung in der Wilhelmsdorfer Straße gibt es die Möglichkeit einen Haltepunkt einzurichten. Somit wäre der Weg der Pendler zum Hauptbahnhof kürzer und schneller.
Der Bahnübergang an der Planebrücke sollte unbedingt zu einer Eisenbahnüberführung umgebaut werden. Auch damit würde sich das Zusammenleben mit der Eigenen Scholle verbessern, auch das Naherholungsgebiet Malge wäre schneller und bequemer erreichbar

Strahlkraft in der HauptstadtregionStadt der ZukunftZusammenleben gestalten

Bürger/in
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Dem Leitbild fehlen wichtige Impulse/Aufforderungen um aus #Endlosschleife der wiederkehrender #Konzepte in Umsetzungsphase zu kommen. zum Beispiel #Verkehrswende, #Nachhaltigkeit, #Klimarressilienz, #Prioritäten bzgl. der Abwägung der #Schutzgüter Impulse der künftiger #Generationen anzugehen. Haben wir den Mut zu #BestPractice nach National und Internationalen Standard? zum Beispiel Mut zur elektr. Straßenbahn wie vor 125 Jahren Dies könnte eine Weiterentwicklung zum Stadtlogistiker des 21. Jahrhunderts erfahren, statt fortlaufenden Reduzierung der techn. Möglichkeiten z.B., Einstellung von Linien. Es fehlt zusätzlich auch am künftigen Schulzentrum der ganzheitliche Blick auf bedarfsgerechte Mobilität inkl. Straßenbahn bis Vorort und Wasseranbindung . 1-2 Bus-Linien werden diese Bündelung von Schulen nicht personal und Kapazitätsrecht bzgl. es Bedarf abdecken können.

PS: Leitbild Bäume und Grüne Ruheecke für jede Straße fehlt vollkommen.

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Bürger/in
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Unsere Stadt 2035: Wolkenkuckucksheim an der Havel

Die Abschlußveranstaltung zum Leitbild „Unsere Stadt 2035“ hinterläßt Ratlosigkeit. Der Oberbürgermeister und das von ihm beauftragte Planungsbüro haben noch einmal Wünsche und Visionen entgegengenommen, aber niemand schlägt vor, welche Richtung eingeschlagen werden sollte, um „Unsere Stadt 2035“ zu erreichen.
Die in der Abschlußveranstalung versammelten Bürger, Partei- und Interessenvertreter und Stadtverordneten halten sich nicht zurück, ihre jeweils nur auf die eigenen Bedürfnisse und Begehrlichkeiten bezogenen Wunschvorstellungen noch einmal zu präsentieren:

Ein Bauästhet bemängelt, daß historische Bausubstanz in der Altstadt durch häßliche Großbauten ersetzt werde, die die Innenstadt unattraktiver werden ließen. Aber er zeigt nicht auf, wer ein zur Nachbarschaft passenderes, schöneres Backsteingebäude hätte bauen wollen. Er erläutert nicht, ob wirklich hätte ausgewählt werden können zwischen einem ästhetisch ansprechenden Neu- oder Sanierungsbau und einem Großbau, der das Straßenbild zunichtemacht. Eventuell bestand doch nur die Wahl zwischen dem häßlichen Neubau und der weiter verfallenden Backsteinruine. Der Ästhet weist mit Abscheu auf das Aloheim in der Plauer Straße. Sicherlich paßt dieses Gebäude nicht in die Altstadt, und vielleicht wird es - so, wie es gebaut ist - allenfalls 25 Jahre halten. Aber in diesen 25 Jahren wohnen dort alte Menschen. Ein Ruinengrundstück wäre unbewohnt geblieben und hätte niemandem letzte Heimat geboten.

Am wortreichsten und mit dem lautesten Beifall bedacht äußern sich diejenigen, die fordern, Stadt, Land und Bund sollten die schönen Vorstellungen einer Stadt der Zukunft bezahlen. Um das Klima zu schonen und jedem auch ohne Auto den Weg durch die Stadt zu ermöglichen, solle der Nahverkehr ausgebaut, die Straßenbahn erhalten und erweitert werden und auch nachts ein Bus zur Verfügung stehen, um die Heimfahrt aus Konzert und Theater anzutreten, das mit einem Fünf-Euro-Ticket besucht werden solle. Diese Leistungen werden für eine lebenswerte Stadt für unabdingbar gehalten. Niemand bringt zur Sprache, dafür marktgerechte Preise bezahlen zu wollen. Ganz selbstverständlich und deshalb ohne jede Erwähnung wird vorausgesetzt, Nahverkehrs- und Kulturbetriebe mit Subventionen in jeder erforderlichen Höhe auszustatten. Wer die Steuern zahlen soll, die auf diese Weise mit vollen Händen ausgegeben werden, bleibt offen. Gewerbe- und Industrieansiedlungen werden mit empörtem Ton und Verweis auf Natur, Umwelt und Klima zurückgewiesen.
Das Leitbild reiht alle diese Wünsche in einer reichhaltig bebilderten pdf-Datei und Power-Point-Präsentation aneinander. So entsteht das Bild einer Stadt, in der sich alle wohlfühlen, Kinder, Junge, Alte, Pendler, Arbeitnehmer, Rentner, Studenten, Hilfsbedürftige und Helfer. Alle nehmen in Anspruch, was irgendjemand Ungenanntes bezahlt und bereithält: breite Radwege in engen, baumgesäumten Straßen, historische Bauwerke, Busse, Straßenbahnen, Konzerthaus, Theater, Krankenhäuser mit Vollversorgung, Schulen mit kleinen Klassen und international anerkannte Hochschulen. So wollen wir leben 2035: in Wolkenkuckucksheim an der Havel.

Von einem Leitbild muß doch mehr verlangt werden als viele Wünsche zwischen schönen Bildern. Es soll aufzeigen, welche Entscheidungen uns abverlangt werden, um die Richtung zu bestimmen, die wir auf dem Weg in die Zukunft einschlagen wollen. Planung, Gestaltung und Politik bedeutet doch nicht nur, Wünsche einzusammeln, sondern es müssen Interessen und Bedürfnisse als vorzugswürdig beurteilt und anderen Interessen vorgezogen werden, die zurückstehen müssen und weniger oder gar nicht erfüllt werden. Diese Stadt wird - wie viele andere Städte am Rande oder mitten in der Provinz - nicht eine Stadt für alle sein können, weil sich eine vielfältig zusammengesetzte Stadtgesellschaft nicht selbst tragen kann. Die Teile, die Einnahmen erwirtschaften und Lasten tragen können, sind zu klein, um diejenigen zu versorgen, die das nicht mehr können.

Das Leitbild hätte aus all den vielen Wünschen und Visionen einen Vorschlag entwickeln sollen, um die Frage zu beantworten, was für eine Stadt Brandenburg an der Havel 2035 sein soll und was sie erreichen kann. Das Leitbild soll nicht eine Vision vorstellen, sondern etwas Machbares, Erreichbares. Das Leitbild soll Stellung nehmen und zeigen, was die Stadtgesellschaft und die Stadtverwaltung sich mit dem Anspruch vornehmen können, das gesteckte Ziel verwirklichen zu können.
Das Leitbild soll zeigen, ob Brandenburg an der Havel Stadt der Familien mit Kindern sein soll. Dazu brauchen Eltern gut bezahlte Arbeit, die sie hier nicht finden, so daß das Ziel sein könnte, attraktive Schlafstadt Berlins zu werden mit schnellen, häufigen, zuverlässigen Bahnverbindungen nach Berlin, wo Geld verdient werden kann. Oder die Stadt könnte Seniorenstadt sein wollen mit betreutem Wohnen für Reiche und für Arme und mit gerontologischer Vollversorgung. Oder sie könnte wieder Stadt mit Industrie und Gewerbe werden wollen. Dazu brauchen viele Pflegekräfte und Arbeiter sehr kostengünstigen Wohnraum, weil in beiden Varianten die abverlangte Arbeit nicht gut entlohnt wird. Oder die Stadt wird Studentenstadt. Dazu braucht sie mehr Hochschulen, nmlich mehr Studenten, die nicht jeden Tag zum Wohnen nach Berlin oder am Wochenende zu den Eltern fahren. Universitätsstädte mit einem Studentenanteil von mindestens 30 Prozent können ein Angebot an Kultur, Vergnügen und günstigen Wohnungen tragen, das Studenten so lebenswert erscheint, das sie nachts und am Wochenende hier bleiben wollen.

Statt dazu anzuleiten, wie eine dieser Möglichkeiten oder eine weitere Variante erreicht werden könnte, beschreibt das Leitbild eine schöne Stadt für alle, aber es weist keinen Weg in dieses Wolkenkuckucksheim an der Havel. Eine Entscheidungshilfe bietet es nicht, nicht einmal eine Beschreibung der Anforderungen, die erfüllt werden müssen, um die anstehenden Entscheidungen zu treffen.

Strahlkraft in der HauptstadtregionStadt der ZukunftZusammenleben gestalten

Bürger/in
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Liebes Projektteam zum Leitbilddialog,
Sehr geehrte Damen und Herren,

groß angekündigt und mit der entsprechenden Erwartungshaltung freute ich mich über den jüngst veröffentlichten Entwurf des Leitbilds 2035 der Stadt Brandenburg an der Havel.
Im Zuge der Kommentierungsphase zum Entwurf vom 6. Februar 2023 nehme ich wie folgt Stellung:

Vorangestellt möchte ich feststellen, dass das gewählte Verfahren der Öffentlichkeitsbeteiligung zum Leitbild mit drei(!) thematischen Präsenzveranstaltungen à 2 Stunden einen echten Austausch von Argumenten nicht zuließ. Zu kurz war die Zeit. Thematisch heruntergebrochene Werkstattgespräche, die z. B. auf eine individuelle sektorenbezogene Interessenslage abstellen und vertiefen, wurden nicht angeboten. Auch die Präsenzveranstaltungen selbst waren aufgrund des Aufbaus nicht geeignet, einen echten Austausch zu generieren. Vielmehr handelt es sich hier um eine Aneinanderreihung von Einzelargumenten. Als Teilnehmer von zwei dieser Dialog-Veranstaltungen meine ich: Schade! Da i. d. R. nur jeder einmal das Wort ergreifen konnte, konnten echte Diskussionen nicht entstehen.
Das beauftrage Projektteam des Leitbildes gliederte die drei Präsenzveranstaltungen den folgenden Themenkomplexen. Dabei präsentierte uns Teilnehmenden folgende Zuordnung der eingegangenen Stellungnahmen:

(Stimmenwert) / (Aussage):
1) Brandenburg an der Havel als Metropole
637 besseres ÖPNV-Angebot, auch nach Berlin
368 Erneuerung und Ausbau von Straßen, Brücken etc.
78 Park & Ride-Konzept
61 Digitalisierung von Verwaltungsprozessen
24 Schnelles Internet in jedem Haushalt
23 Industrieparks mit nachhaltiger Zusammenarbeit

2) Zusammenleben gestalten
555 Bessere Pflege öffentlicher Räume und Bauten
457 Mehr Angebote für Kinder und Jugendliche, auch in den Ortsteile
246 Erhalt, Schaffung und Ausbau von kulturellen Angeboten
165 Kitas und Schulen modernisieren und ausbauen, VHS in der Innenstadt belassen
165 App für die Stadt (Fahrradoptionen und Tagesausflüge, Angebote, Freizeit usw.),
touristische Angebote schaffen…
144 Mehr frei zugängliche Sportstätten und sanfter Wassertourismus

3) Stadt der Zukunft
930 Neue Radwege, ausgebautes Radwegenetz, Fahrradstationen
444 Bäume und Stadtgrün erhalten und neu pflanzen
184 Weniger Autoverkehr in der Innenstadt
132 Nachhaltige Flächennutzung
66 Stadt soll Ziele zu nachhaltigen Stadtentwicklung setzen

Der daraus abgeleitete Entwurf des Leitbilds unserer Stadt Brandenburg an der Havel ist nach den drei genannten Bereichen aufgebaut. Er spiegelt den o. g. thematisch zugeordneten Stimmenanteil der teilnehmenden und interessierten Stadtgesellschaft allerdings meiner Meinung nach in weiten Teilen nicht wider.
Vielmehr wirkt der aktuelle Entwurf wie ein „Wünsch-Dir-Was“ aus ausgewählten und abgestimmten Themen anstatt eines Abbildes einer o.s. gewichteten abgefragten Interessenslage der Stadtgesellschaft. Hier hätte ich mir mehr Gewichtung gewünscht.
Entgegen der o.g. Kriterien fällt insbesondere der mit 444 Stimmen sehr hoch bewertete Punkt „Bäume und Stadtgrün erhalten und neu pflanzen“ kaum ins Gewicht:
So sucht man beispielsweise die Schlagworte „Wald“ oder „Bäume“ im Leitbild-Entwurf vergeblich. Ich begrüße in diesem Zuge dennoch zwei Sätze außerordentlich:
1.) „In unserer Stadt wird aktive Teilhabe, Partizipation und Mitbestimmung gelebt und durch verbindliche Konzepte gefördert.“ und

2.) „Mit dem Klimacheck sind Klimaschutz und Klimafolgenanpassung Grundlage jeder Entscheidung für die Stadtentwicklung in Brandenburg an der Havel.“

Wälder leisten als Kohlenstoffsenken nicht nur einen besonders wichtigen Beitrag zum Klimaschutz, sie sind gar Deutschlands bedeutendster Klimaschützer! Entsprechend Waldkartierung übernehmen sie zudem weitere wichtige Funktionen wie beispielsweise Moorschutz, Immissionsschutz und viel mehr. Straßenbäume spenden Schatten, kühlen die Umgebung und tragen zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Die Stadt Brandenburg an der Havel sollte in Bezug und im Themenfeld „Stadt der Zukunft“ auch eine entsprechende Würdigung unserer Wälder und Bäume platzieren.

So könnte z. B. die folgende Passage wie folgt ergänzt werden:

Brandenburg an der Havel ist eine Stadt mit gutem Klima.

Brandenburg an der Havel schützt das Klima. Städtische Institutionen gehen mit gutem Beispiel voran und erfüllen die städtischen Klimaziele. Brandenburg an der Havel gelingt ein nachhaltiger Stadtumbau, indem die Stadt ihr klimafreundliches Fernwärmenetz nutzt, Energie spart und lokalen Strom aus erneuerbaren Energien gewinnt. In Zukunft liegt ein Teil der lokalen Energiegewinnung in der Hand der Bürgerinnen und Bürger - ein Solarkataster, attraktive Mieterstrom- und Quartiersmodelle machen dies möglich. Unternehmen in Brandenburg an der Havel bekennen sich ebenso zu den städtischen Klimazielen und reduzieren ihren CO2-Ausstoß. Gutes Klima in der fachübergreifenden Zusammenarbeit. Mit dem Klimacheck sind Klimaschutz und Klimafolgenanpassung Grundlage jeder Entscheidung für die Stadtentwicklung in Brandenburg an der Havel. *Wälder und Bäume leisten hierzu beispielsweise als Kohlenstoffsenke, städtische Klimaanlage und Wasserspeicher einen besonderen Beitrag.* Gesellschaftliche Teilhabe ist Grundbedingung für ein gutes Klima in der Stadtgesellschaft. Integration, Inklusion, Barrierearmut und bedarfsgerechte Unterstützungsangebote fördern ganz selbstverständlich den Dialog in und die Identifikation mit der weltoffenen Stadt Brandenburg an der Havel.

Beste Grüße

Ich habe Änderungswünsche zum Leitbildthema:
- Stadt der Zukunft
Änderungswünsche für Stadt der Zukunft: Änderungs-/Ergänzungswunsch innerhalb der Passage Brandenburg an der Havel ist eine Stadt mit gutem Klima.:

Brandenburg an der Havel schützt das Klima. Städtische Institutionen gehen mit gutem Beispiel voran und erfüllen die städtischen Klimaziele. Brandenburg an der Havel gelingt ein nachhaltiger Stadtumbau, indem die Stadt ihr klimafreundliches Fernwärmenetz nutzt, Energie spart und lokalen Strom aus erneuerbaren Energien gewinnt. In Zukunft liegt ein Teil der lokalen Energiegewinnung in der Hand der Bürgerinnen und Bürger - ein Solarkataster, attraktive Mieterstrom- und Quartiersmodelle machen dies möglich. Unternehmen in Brandenburg an der Havel bekennen sich ebenso zu den städtischen Klimazielen und reduzieren ihren CO2-Ausstoß. Gutes Klima in der fachübergreifenden Zusammenarbeit. Mit dem Klimacheck sind Klimaschutz und Klimafolgenanpassung Grundlage jeder Entscheidung für die Stadtentwicklung in Brandenburg an der Havel.
*Wälder und Bäume leisten hierzu beispielsweise als Kohlenstoffsenke, städtische Klimaanlage und Wasserspeicher einen besonderen Beitrag.*

Gesellschaftliche Teilhabe ist Grundbedingung für ein gutes Klima in der Stadtgesellschaft. Integration, Inklusion, Barrierearmut und bedarfsgerechte Unterstützungsangebote fördern ganz selbstverständlich den Dialog in und die Identifikation mit der weltoffenen Stadt Brandenburg an der Havel.

Strahlkraft in der HauptstadtregionStadt der ZukunftZusammenleben gestalten

Bürger/in
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Ich möchte noch eine Idee einbringen. Nichts passt besser zu „Strahlkraft“! Und zwar ist es zu bedauern, dass das ehem. Stahlwerk kein Schornsteine mehr hat. Diese waren majestätisch und ein Wahrzeichen der Stadt. Man konnte sie von weit weg schon sehen und waren sogar im Stadtwappen.

Ich bin dafür, wenigstens einen, dort wo das Industriemuseum ist, wieder aufzubauen. Es passt ja wohl zu einem Museum. Die Größe ist beeindruckend. Für Gäste, als auch für Heimatansäßige. Ich bin mir sicher, das würde die Brandenburger, allein schon weil viele dort gearbeitet haben, berühren und stolz machen.

Das Geld könnte man aus einem Kulturfond oder ähnlichem herbekommen.

#Industriemuseum #Kultur #Heimat #Geschichte #Wahrzeichen #Türmetag
Ich habe Änderungswünsche zum Leitbildthema:
- Strahlkraft in der Hauptstadtregion
Änderungswünsche für Strahlkraft in der Hauptstadtregion: Ich möchte noch eine Idee einbringen. Nichts passt besser zu Strahlkraft!

Und zwar ist es zu bedauern, dass das ehem. Stahlwerk kein Schornsteine mehr hat. Diese waren majestätisch und ein Wahrzeichen der Stadt. Man konnte sie von weit weg schon sehen und waren sogar im Stadtwappen.

Ich bin dafür, wenigstens einen, dort wo das Industriemuseum ist, wieder aufzubauen. Es passt ja wohl zu einem Museum. Die Größe ist beeindruckend. Für Gäste, als auch für Heimatansäßige. Ich bin mir sicher, das würde die Brandenburger, allein schon weil viele dort gearbeitet haben, berühren und stolz machen.
Das Geld könnte man aus einem Kulturfond oder ähnlichem herbekommen.

#Industriemuseum #Kultur #Heimat #Geschichte #Wahrzeichen #Türmetag

Strahlkraft in der Hauptstadtregion

Bürger/in
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Sehr geehrte Damen und Herren,

•Die Anregungen und Ideen wurden von complan in 863 Kommentare aufgeteilt, die online gestellt (https://www.unsere-stadt-2035.de/ideenphase) und mit 16 Schlagworten (Hashtags) belegt wurden. Hinweis: Bei mehreren Kommentare fehlen die textlich genannten Hashtags.
•Mit deutlichem Abstand steht an erster Stelle für die an der Ideensammlung teilgenommenen Personen und Organisationen das Thema Mobilität (inkl. Verkehr). Der Anteil der Kommentare mit diesem Schlagwort liegt bei 39 % aller eingereichten Kommentare. Auch in den Stadtdialogen hatte das Thema Mobilität einen sehr hohen Stellenwert bei den Beteiligten.
•Es zeigen sich sehr ausgeprägte Unterschiede in den Wertigkeiten von Themen aus den Einreichungen in der Ideenphase im Vergleich zur Zusammenfassung des Leitbildentwurfs. Im Leitbildentwurf werden die Bereiche Sport und Gesundheit sowie Wirtschaft (aber ohne Handel!) herausgestellt während Mobilität (inkl. Verkehr), Freizeit und Einkaufen nicht im Text zu finden sind bzw. weder in den Leitbildthesen noch in der Hinterlegung genannt werden.
•Die im Stadtdialog aufgeworfenen Fragen „Wie wollen wir den Mobilitätswandel gestalten?“ und „Welche Ziele setzt sich die Stadt im Bereich Mobilität“ werden im Leitbildentwurf nicht berücksichtigt. Dabei ist Mobilität in der Stadt seit 2018 ein Leitbildthema (siehe INSEK, S. 69, mit Beschlussfassung 30.05.2018).
•Der vorliegende Leitbildentwurf entfernt sich mit dem durchweg benutzten Begriff der „Barrierearmut“ vom Anspruch der „Barrierefreiheit“, wie im INSEK und in der Stadtumbaustrategie festgelegt und von der SVV beschlossen wurde. Das Anspruchsniveau des Leitbildentwurfs ist niedriger als in den bisher vorliegenden Leit- bzw. Strategiebildern. Dabei sind die Begriffe „barrierearm“ bzw. „Barrierearmut“ im Bereich Verkehr und Verkehrsinfrastrukturen überhaupt nicht gebräuchlich.
•Diese Nichtbeachtung der Wertigkeit von Meinungen im Rahmen der Ideenphase steht der Leitbildthese konträr gegenüber, dass eine „aktive Teilhabe, Partizipation und Mitbestimmung gelebt“ wird und hierdurch der soziale Zusammenhalt, das Demokratieverständnis und gemeinwohlorientiertes Denken und Handeln gestärkt werden.
Ich habe Änderungswünsche zum Leitbildthema:
- Strahlkraft in der Hauptstadtregion
- Zusammenleben gestalten
- Stadt der Zukunft
Änderungswünsche für Strahlkraft in der Hauptstadtregion: • Für den Bereich Handel Einkaufen besteht dringender Nachbesserungsbedarf.
• Die Mutterstadt Brandenburg an der Havel sollte sich auch als attraktive (Einzel)Handels- und Einkaufsstadt etablieren
Änderungswünsche für Zusammenleben gestalten: • Wortschöpfungen wie „barrierearm“ oder „Barrierearmut“ sollten nicht in Bereichen eingeführt werden, die dort ungewöhnlich bzw. nicht gebräuchlich sind!
• Das Anspruchsniveau bleibt bei „barrierefrei“ unter Berücksichtigung der aktuellen Kommunikation der Stadtverwaltung sowie von Stadtumbaustrategie und INSEK:
- Aktuell auf der Homepage der Stadt zu finden: „Barrierefreiheit und kindgerechte Stadt als Grundsteine einer umfassenden Mobilitätsteilhabe“
- Stadtumbaustrategie, S. 83: „Stadtumbaurelevanter Handlungsbedarf: … Zukünftige Schwerpunkte liegen neben der Aktivierung dieser Einzelobjekte auf stadtverträglicher Mobilität und barriere-freien öffentlichen Räumen.“
-INSEK, S. 74: Stadtverträgliche Mobilität - Lebensqualität, Umweltschutz und Erreichbarkeit: Wir wollen… die Verkehrsräume als öffentliche Räume für alle mit einer größtmöglichen Aufenthaltsqualität, Barrierefreiheit und Verkehrssicherheit gestalten.
-INSEK, S. 86: Aufenthaltsqualität und Vernetzung öffentlicher Räume verbessern: Öffentliche Räume als Visitenkarte der Stadt gestalten: Barrierefreiheit, ...
Änderungswünsche für Stadt der Zukunft: •Für den Bereich Mobilität (und Verkehr) besteht dringender Nachbesserungsbedarf. Im Leitbild ist u.a. eine konkrete Thesen zu den im Stadtdialog aufgeworfenen Fragen darzustellen: Wie wollen wir den Mobilitätswandel gestalten? Welche Ziele setzt sich die Stadt im Bereich Mobilität?

• Im INSEK (u.a. S. 74) wird auf die Gestaltung des Mobilitätswandels eingegangen, worauf im Leitbild Bezug genommen werden sollte:
Stadtverträgliche Mobilität - Lebensqualität, Umweltschutz und Erreichbarkeit: Wir wollen …
-…nachhaltige und innovative Verkehrslösungen und einen multimodalen Verkehrsmix fördern, indem wir einen energieeffizienten Stadtverkehr, Elektromobilität und den Umweltverbund stärken
-…den Verkehr so gestalten, dass die Lebensqualität der Stadt steigt, Stadt- und Ortskerne entlastet, Wohnwerte gesichert und Emissionen verringert werden.
-… die Verkehrsräume als öffentliche Räume für alle mit einer größtmöglichen Aufenthaltsqualität, Barrierefreiheit und Verkehrssicherheit gestalten.

Strahlkraft in der HauptstadtregionStadt der ZukunftZusammenleben gestalten

Bürger/in
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Es fehlt mir noch ein echter roter Faden: Was genau möchte Brandenburg 2035 sein, was es jetzt noch nicht ist, was möchte es tun, was es jetzt noch nicht tut. Es fehlt eine übergeordnete Vision für die Stadt, die auch in 12 Jahren noch Bestand hat und echte strategische Langfristentscheidungen verlangt. Es fehlt eine echte Klimarisiko-Analyse (https://www.umweltbundesamt.de/publikationen/klimarisikoanalysen-auf-kommunaler-ebene), also die Frage, inwiefern die Idee von der Stadt am Wasser bei erhöhter Trockenheit im Winter und größerem Niederschlagsrisiko im Winter langfristig haltbar ist. Und es fehlt in der ein Vision zum Verkehr in der Stadt in der Zukunft.
Ich habe Änderungswünsche zum Leitbildthema:
- Strahlkraft in der Hauptstadtregion
- Zusammenleben gestalten
- Stadt der Zukunft
Änderungswünsche für Strahlkraft in der Hauptstadtregion: Ich glaube, das Konzept muss klarer Stellen, wo sich die Stadt selbst in der Hauptstadtregion sieht: Schlaf- und Wohnstadt für Menschen, die in Berlin und Potsdam arbeiten, aber hier leben. Dann muss überlegt werden, wie Pendeln möglich ist aber die Pendler trotzdem Geld in der Stadt lassen, Teil des Stadtlebens sein können. Dann muss klar sein, dass Brandenburg auch internationaler wird, und die städtischen Institutionen müssen mehrsprachig aufgestellt sein, denken, wie Berliner/Potsdamer denken. Oder eigenständige Stadt, die möchte, dass die Menschen eigentlich überwiegend hier arbeiten, echte Brandenburger sind. Dann müssen hier die Arbeitsplätze der Zukunft geschaffen werden, dann muss die Stadt die Leute halten wollen, einbinden, anbinden. Oder will Brandenburg irgendwas dazwischen sein: dann muss man die Stadt so denken, dass beide Welten zusammenkommen und sich nicht eine Spaltung zwischen den Großstädtern und den Kleinstädtern in Brandenburg ergibt.
Änderungswünsche für Zusammenleben gestalten: Das Zusammenleben hängt auch daran, wie die Vision rund um die Hauptstadtregion aussieht. Aber es fehlt dem Konzept eine ernsthafte Analyse der demographischen Situation: Zum Einen gibt es sehr viele alte Menschen, die auch bis 2035 noch älter werden. Die Stadt baut heute schon mehr Pflegeeinrichtungen, barrierearme Wohnungen etc., aber es ist unklar, wie erst die Alterung und dann der Umbruch hin zu einer jüngeren Stadt passieren soll. 2035 scheint mir da eine zentrale Bruchstelle zu sein, wenn ich mir die Stadt-Demographie anschauen. Kurzum, das Leitbild muss viel konkreter sein, wie eine gleichzeitig alternende und sich verjüngende Stadt für alle funktionieren kann. Es fehlt auch eine Version zur Fachkräfte-Einwanderung, wobei Fachkräfte sowohl Industrie- und Tech-Kräfte aber auch Kräfte in der Pflege etc. meint. Wenn die Stadt es bis 2035 nicht schafft, sich auf die neuen Gegebenheiten einzustellen, wird das Zusammenleben zwischen Alt- und Neubürgern nicht leichter werden. Dazugehört auch die Frage, wie zukünftig Bürgerbeteiligung in der Stadt aussieht, die die Interessen von Alt- und Neubürgern, Staatsbürgern und (Noch-)Nicht-Staatsbürgern ausgleicht.
Änderungswünsche für Stadt der Zukunft: Was der Vision für 2035 ganz klar fehlt ist eine klare Idee für die Zukunft des Verkehrs. Wenn das Zentrum (Alt- und Neustadt) vor allem für Fahrrad- und öffentlichen Nahverkehr fokussiert wird, wie steht es um die bessere Anbindung der wachsenden Zersiedlung? Wenn Menschen mit geringeren Einkommen aus der Neustadt verdrängt werden, weil Menschen mit sehr guten Einkommen aus Potsdam und Berlin die Wohnungen übernehmen, weil sie in Bahnhofsreichweite wohnen wollen, wie kommen dann die Menschen aus Hohenstücken, Görden, der Scholle etc. ins Zentrum, über Carsharing, Rufbusse etc. Was auch fehlt ist eine Klimafolgenabschätzung: Was von dem, was die Stadt heute ausmacht, wird ab 2035 problematischer werden, also zum Beispiel Wassertourismus in einem Brandenburg, das wärmer, trockener im Sommer und nur im Winter feuchter wird? Was ist mit der Zukunft der Bäume, Parks, Wälder der Stadt? Hat die Stadt eine Vision, wie das Ökosystem der Stadt aussieht?

Strahlkraft in der HauptstadtregionStadt der ZukunftZusammenleben gestalten